Der allerbeste Ort – Eine Zen-Geschichte
Ein neuer Schüler fragte seinen weit gereisten Zen-Meister: „Du bist an vielen Orten der Welt gewesen. Welches ist der beste Ort im Sommer? Welches ist der beste Ort während der Monsunzeit? Welches ist der beste Ort für den Winter?“
Die Geschichte: Es war einmal ein Zen-Meister, der viele Teile der Welt bereist hatte. Eines Tages ging er spazieren und ein neuer Schüler schloss sich ihm an.
Plötzlich begann es in Strömen zu regnen. Der Schüler brach sofort ein großes Blatt von einer nahe gelegenen Bananenstaude ab und hielt es über seinen Kopf. Er fragte seinen Meister: „Du bist an vielen Orten der Welt gewesen. Welches ist der beste Ort im Sommer? Welches ist der beste Ort während der Monsunzeit? Welches ist der beste Ort für den Winter?“
Der Meister setzte seinen Weg durch den Regen fort und sagte: „Wenn du wirklich am besten Ort sein willst, musst du an den Ort gehen, an dem es weder Sommer noch Regen noch Winter gibt!“
„Bist du dort gewesen?“
– „Ja!“
„Wirst du mir sagen, wo es ist?“
– „Du findest es heraus und gehst“, sagte der Meister und ging weiter, ohne seinen Schritt zu unterbrechen.
„Wenn ich mich jetzt auf den Kopf stelle, wird mir das Blut in den Kopf schießen und ihr werdet sehen, wie mein Gesicht rot wird. Aber wenn ich auf meinen Füßen stehe, werden meine Füße nicht rot. Kannst du erklären, warum?“
Bevor sie mit der Wimper zucken konnte, antwortete der Junge: „Weil Ihre Füße nicht leer sind.“
Dieser Schüler, der seinem Zen-Meister Fragen stellte, kannte das Leben nur in dem Maße, wie dieser Schuljunge den menschlichen Körper kannte. Was ist der beste Ort, um sich im Sommer aufzuhalten? Ein Ort, der kalt ist, wird wie der beste aussehen. Im Winter wird ein Ort, an dem die Sonne am meisten scheint, aussehen wie der beste Ort für einen Urlaub. Dies ist die Art von Denkweise, die der Schüler über sich selbst offenbart, indem er diese Fragen stellt. Der Meister erinnert ihn jedoch daran: „Dies ist nicht dein Leben.“
Der Meister sagte ihm: „In deinem Leben geht es darum, an den Ort zu gelangen, an dem es keinen Sommer, Monsun oder Winter gibt.“ Die Reise, über die er redet, ist kein Ort, den man auf einer geografischen Karte finden kann. Er deutet nur an, dass seine Reise über die physischen Grenzen hinausgehen sollte. Wenn du über die Grenzen des Körpers hinausgehst, wo kann es dann Winter oder Sommer geben? Können der Winter oder die Winde die Tiefen deines Inneren berühren? Kälte und Hitze können nur die Oberfläche deiner Haut berühren. Es geht nicht darum, zu überlegen, welcher den besten Urlaubsort abgeben würde, denn selbst wenn du dorthin fährst, wird sich nur der Körper wohlfühlen, aber es wird Unbehagen in allem anderen geben. Von dort aus, wo du dich gerade befindest, kannst du dein Inneres so gestalten, dass die äußeren Umstände dich in keiner Weise berühren können.